Johann Gotfried von Herder

Johann Gotfried von Herder (1744 – 1803) – deutscher Schriftsteller, Theologe und Geschichtsphilosoph. Er hatte einen dauerhaften Einfluss auf das sich zu seiner Zeit entwickelnde Wissen über den Menschen und über die Gesellschaft, obwohl er keine vergleichbar hervorragende Werke wie Goethe und Schiller hinterließ und kein endgültiges philosophisches System wie Kant oder Hegel bildete. Er sah die Menschheitsgeschichte als ein Abschnitt in der Naturentwicklung, für den Vernunft- und Gerechtigkeitsfortschritt charakteristisch war. Seine Gedanken hatten bedeutenden Einfluss auf Leistungen der deutschen Kultur des 18. Jahrhunderts, u. a. auf die literarische Strömung Sturm und Drang.

Eine besondere Rolle Herders in der deutschen und europäischen Aufklärung drückt sich durch seine Präsenz in vielen Polemiken aus, die Weltanschauung oder Ästhetik betrafen und in Leistungen in solchen Bereichen wie Geschichtephilosophie, Poethik, Sprachtheorie und Ästhetik. Er war Wegbereiter der Zusammenstellung von Anthologien, die volkstümliche Literatur umfasste.

Herder war im 18. Jahrhundert der erste, der sich mit dem slawischen Thema auf dem breiteren Feld der Philosophiegeschichte befasste. Indem er Kultur dieser Länder in Westeuropa berühmt machte, verursachte er, dass viele slawische Länder Aufmerksamkeit für eigene Geschichte gewannen.

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